Steigendes Unbehagen. Die Ersparnisse werden weniger, die Österreicher gehen nach wie vor gerne „auf Nummer Sicher“.
Immer mehr Menschen leben ohne finanziellen Rückhalt. In Österreich stieg der Anteil derer, die kein Erspartes haben, von 2013 bis 2015 von 21 % auf beunruhigende 30 %. Damit liegt Österreich im europäischen Trend - waren es vor drei Jahren noch insgesamt 30 % der Europäer, die ohne Ersparnisse leben, so sind es nun bereits 35 %.
Allgemeines Unwohlsein
Dementsprechend stieg auch der Anteil derer, die mit ihrem Ersparten nicht zufrieden sind. Auf die Frage "Wie wohl fühlen Sie sich mit Ihren Ersparnissen, antworteten bei der regelmäßigen Umfrage der ING-DiBa Direktbank Austria im Rahmen der ING International Survey noch 2014 in Summe 29 % mit "unwohl" bzw. "sehr unwohl". 2015 waren es bei dieser Frage schon 36% der Österreicher.
Ähnliches gilt auch für den Europadurchschnitt. In den 13 befragten Ländern haben 2014 insgesamt 36% ihr Unbehagen kundgetan, während es 2015 bereits 41 % waren. Besonders unwohl fühlen sich - nicht verwunderlich angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten - die Spanier (54 %) und Italiener (50 %) mit der Höhe ihrer Ersparnisse.
Eine bessere Stimmungslage dürfte in den Niederlanden herrschen, wo der Anteil derer, die keine Ersparnisse haben, am geringsten (19 %) und ebenso die Unzufriedenheit mit dem Finanzpolster entsprechend niedrig (25 %) ist.
Großes Sicherheitsbedürfnis
Der Notgroschen ist nach wie vor das wichtigste Sparmotiv, besonders für die Österreicher. 2014 wurde dem aus einer Liste verschiedener Sparziele die höchste Bedeutung beigemessen. 55 % der Österreicher nannten den Notgroschen an erster Stelle. In der aktuellen Studie wurde die Frage gestellt, ob es Rücklagen für unerwartete Ausgaben gäbe, was ganze 64 % der Österreicher mit Ja beantworteten. Damit stellen sie sich als die Europäer mit dem größten Sicherheitsbedürfnis bzw. Sicherheitsbewusstsein dar.
|